Alle Parteien hätten sich entschieden gegen die aufständischen Militärs gestellt, auch die kurdische HDP, sagte er dem "Bremer Kurier am Sonntag". Es sei einmalig in der Geschichte des Landes, dass sich alle ansonsten tief zerstrittenen Parteien in der Ablehnung des Aufstandes einig gewesen seien.
"Die Regierung wäre gut beraten, dies als Chance zu sehen und noch einmal miteinander zu reden", sagte der 54-jährige Sozialpädagoge, der seit 1980 in Baden-Württemberg lebt. Die Parteien hätten zuletzt gar nicht mehr miteinander kommuniziert: "Man kann diese Situation zur Entspannung nutzen."
Sofuoglu rechnet in der nächsten Zeit mit mehr Verhaftungen. "Man wird jetzt mit aller Härte vorgehen". Dabei müsse jedoch zwischen der Zivilbevölkerung und den Putschisten unterschieden werden. Bereits jetzt seien sehr viele unschuldige Menschen umgekommen.
Am späten Freitagabend hatten in der Türkei Teile der Armee einen Putschversuch gestartet, den die Regierung in Ankara am Samstagvormittag für gescheitert erklärte. Nach Medienberichten wurden mehr als 260 Menschen getötet.