"Diesen Ansatz lassen wir derzeit prüfen", sagte der Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der Unionsbundestagsfraktion am Mittwoch in Berlin. An die Nummer könnten sich dann Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten wenden. Der Staat dürfe nicht den Eindruck erwecken, er lasse die Betroffenen in dieser Situation allein.
Er nehme jeden Hinweis sehr ernst, sagte Jung. Zugleich verwies er auf eine am Dienstag veröffentlichte Stellungnahme der Kirchen, wonach es keine Erkenntnisse über gezielte Repressalien gegen Christen gibt. Nach Befragungen kirchlicher Träger von Einrichtungen kommen Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und katholische Deutsche Bischofskonferenz zu dem Schluss, dass es keine flächendeckende und systematische Diskriminierung von Christen in Unterkünften gibt.
Die Hilfsorganisation "Open Doors" hatte Anfang Mai in einer eigenen Studie das Gegenteil behauptet. An der Aussagekraft der Studie, die sich auf ausgewählte Befragungen hauptsächlich von Konvertiten stützte, wurden aber Zweifel laut. Auch die Kirchen teilten die Schlussfolgerungen des Hilfswerks nicht, das der theologisch konservativen Deutschen Evangelischen Allianz nahe steht.