Die Jugendämter in Deutschland sollen sich künftig offenbar auch um Kinder mit Behinderungen kümmern. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, will Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) einen entsprechenden Referentenentwurf für eine Reform des Kinder- und Jugendhilferechts in den nächsten Wochen verschicken. Die Behörden sollten künftig "vom Kind aus denken", zitiert "Der Spiegel" aus dem Entwurf. Bisher seien für Kinder mit Behinderungen in den meisten Fällen die Sozialämter zuständig.
Mit dem Vorstoß solle erreicht werden, dass sich die Behörden nicht mehr untereinander stritten, wer für ein Kind zuständig sei, heißt es weiter. Zudem könnte der Staat laut Schwesig mindestens 100 Millionen Euro sparen. Aktuell geben Bund, Länder und Gemeinden 11,1 Milliarden Euro für Minderjährige mit besonderem Erziehungsbedarf oder Behinderungen aus, heißt es.
Diese "Inklusive Lösung" soll laut Nachrichtenmagazin auch eine neue Definition liefern, welche Leistungen der Staat für Kinder und Jugendliche zahlt: die Leistungen, die "zur Förderung ihrer Entwicklung, zur Erziehung sowie zur gleichberechtigten Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft" geeignet und notwendig seien.