von Politik und Kirchen wünschten dem frisch ernannten Bischof einen guten Start.
Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) gratulierte Bätzing zu seiner Ernennung durch Papst Franziskus. «Es gilt nun, neues Vertrauen zu schaffen, den Zusammenhalt in Bistum und Gesellschaft zu stärken und Glaubwürdigkeit zurückzuerlangen», sagte er. Nach dem Prozess der Aufarbeitung und Bewältigung der Krise des Bistums sei nun ein Neuanfang möglich. «Die Menschen brauchen Orientierung und Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit», sagte Bouffier.
Die leitenden Geistlichen der evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau (EKHN) und von Kurhessen-Waldeck (EKKW) begrüßten die Besetzung des Bischofsstuhls mit Bätzing. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit einem katholischen Theologen, der die Region gut kenne und sich bisher für ökumenische Belange beispielsweise bei der Heilig-Rock-Wallfahrt starkgemacht habe, sagte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung. Er hoffe, dass für den neuen Bischof «die Ökumene ein Herzensanliegen» bleibe. Jung warb für eine ökumenische Zusammenarbeit auf dem Frankfurter Evangelischen Kirchentag 2021.
Der kurhessische Bischof Martin Hein wünschte dem neuen Bischof «Gottes Segen und Kraft für das neue Amt, Achtsamkeit und Mut für einen Neuanfang im Bistum Limburg nach schwierigen Zeiten». Außerdem äußerte er die Hoffnung, dass die guten ökumenischen Verbindungen zwischen der EKKW und dem Bistum Limburg fortgesetzt werden.
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gratulierte seinem früheren engen Mitarbeiter im Bistum Trier. Bätzing habe eine Persönlichkeit, «die für diese in vielfacher Hinsicht besonders herausfordernde Aufgabe die besten Voraussetzungen mitbringt», sagte Marx. «Ich bin mir sicher, dass Du in einem guten Dialog mit den Gläubigen und den verantwortlichen Gremien im Bistum Deine Leitungsverantwortung in einer Atmosphäre des wechselseitigen Respekts ausüben wirst, wonach sich die Diözese so sehr sehnt», sagte der Münchner Erzbischof.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki erklärte, er habe Bätzing als «einen angesehenen, umsichtigen und von tiefer Glaubensüberzeugung geprägten Priester kennengelernt». Bätzings bisheriger Vorgesetzter, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, nannte den neuen Kollegen «einen ausgezeichneten Bischof». Er sei eine warmherzige, verbindliche und klare Persönlichkeit.
Die Kirchenvolksbewegung «Wir sind Kirche» wünschte Bätzing, dass es ihm gelingen möge, «mit einem partizipativen, kooperativen und delegierenden Leitungsstil möglichst bald das Vertrauen der Priester und aller Gläubigen im Bistum zu gewinnen».
Theologe und Philosoph
Der im rheinland-pfälzischen Kirchen geborene und in Niederfischbach aufgewachsene Bätzing studierte Katholische Theologie und Philosophie in Trier und Freiburg. 1987 wurde er zum Priester geweiht, von 1996 bis 2010 leitete er die Priesterausbildung im Bistum Trier. 2007 berief ihn der damalige Trierer Bischof Reinhard Marx zum Leiter der Heilig-Rock-Wallfahrt. Seit 2012 ist er Generalvikar des Bistums Trier.
Bätzings Vorgänger Franz-Peter Tebartz-van Elst (56) war wegen seiner Amtsführung und der Kostenexplosion an der rund 31 Millionen Euro teuren Bischofsresidenz auf dem Limburger Domberg massiv in die Kritik geraten. Er hatte daraufhin seinen Rücktritt angeboten, den Papst Franziskus im März 2014 annahm. Seit 2014 hat Tebartz-von Elst einen neuen Job in Rom. Er ist im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung tätig. Der Paderborner Weihbischof Manfred Grothe (77) hatte in der Zwischenzeit das Bistum als Apostolischer Administrator geleitet.