Bei einem offenen Ideenwettbewerb entschied sich das Preisgericht für einen Entwurf des Berliner Künstlers Albert Weis und des Architekturbüros Zeller und Moye aus Mexico City. Der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge würdigte am Freitag bei der Präsentation die eingereichten Entwürfe als "anregende Diskursimpulse".
Ziel des Wettbewerbs sei eine künstlerisch-architektonische Neuinterpretation der Person Martin Luthers anlässlich des 500. Reformationsjubiläum im kommenden Jahr gewesen. Die Entwürfe können bis zum 10. Juli täglich zwischen 10 und 18 Uhr in der Marienkirche besichtigt werden.
Das geplante Monument solle am originalen Standort die alte Luther-Statue von 1895 ergänzen, die derzeit eher versteckt an der Nordseite der St. Marienkirche am Alexanderplatz steht, sagte Superintendent Bertold Höcker vom Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte. Die Statue ist als einzige von einem einst monumentalen Denkmal übriggeblieben, dass bis zum Zweiten Weltkrieg auf dem Neuen Markt, heute Spandauer-/Ecke Karl-Liebknecht-Straße, stand.
Bis wann und zu welchen Kosten der Siegerentwurf realisiert wird, ist noch offen. Er sieht unter anderem eine Ergänzung des historischen Luther-Standbildes durch einen abstrahierten, spiegelnden Abguss des Standbildes aus Aluminium vor. Die beiden Statuen stehen sich auf dem mehr als zehn mal zehn Meter großen historischen Areal gegenüber. In den Boden eingelassene LED-Leuchten sollen zum Ausstrahlen von Zitaten genutzt werden.