Ein neu erschienenes Comic-Buch erzählt die Geschichte des Reformators Martin Luther (1483-1546) in Zeichnungen und Sprechblasen. "Es ist eine Biografie, in der unglaublich viel passiert ist", sagte der Historiker und Autor Thomas Dahms am Donnerstag bei der Präsentation in Braunschweig. Auf 40 Seiten zeichnet der Comic "Zu Tisch bei Luthers in Wittenberg" die Zeit der Reformation und Luthers Lebensweg vom Bürgersohn bis zum Mönch und Professor nach.
Der Band richte sich an Leser von neun bis 90 Jahren, sagte Dahms. Die Kinder interessierten sich mehr für die Zeichnungen und Sprechblasen. Die 95 Thesen, in denen Luther den päpstlichen Ablasshandel kritisierte, seien in "konfirmandengerechte Sprache" übersetzt. Erwachsene Leser fänden aber auch längere Hintergrundtexte in dem Buch. Historische Landkarten gäben einen Überblick über die Zeit vor 500 Jahren.
Für die Comic-Szenen dienten teilweise auch historische Gemälde als Vorlage, erläuterte Dahms. Für die möglichst detailgetreue Erzählung und Darstellung hätten weitere Experten das Projekt unterstützt. Die Zeichnungen stammen aus der Feder des Künstlers Tobias Wagner.
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Das Buch habe nicht den Anspruch, ein "richtiges Bild" von Luther zu vermitteln, sondern wolle sich der Person mit Wertschätzung nähern, betonte Dahms. In seinen mehr als 60 Lebensjahren habe der Reformator so viel bewirkt, dass sich nicht alles in einen Comic-Band fassen lasse. In dem Buch gehe es um eine Annäherung an das "Phänomen Martin Luther" und um das Verständnis für die Epoche.
Festgehalten ist unter anderem die Szene, als Luther auf der Wartburg mit einem lauten "Platsch!" ein Tintenfass an die Wand geschleudert haben soll. Gezeigt wird auch die Szene, als neben Luther auf einem freien Feld bei Erfurt mit lautem "Krach" ein Blitz einschlägt und er beschließt, Mönch zu werden. In dem Comic finden sich zudem ironische Anspielungen auf die Gegenwart. So sagt Luther, als er ins Kloster eintritt: "Ich bin jetzt erst mal weg!"