"Wir werden nicht mehr schweigen, unsere Bewegung wächst", sagte Koordinatorin Lyz Liddell. Es gebe Millionen Atheisten in den USA, betonte Robyn Blumner vom Freidenkerverband "Center for Inquiry".
Bei Streitfragen wie Rechte für Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen (LGBT), Abtreibung, Religionsfreiheit und Klimawandel habe Religion ungebührlichen Einfluss, hieß es. Blumner sagte, Politiker ignorierten die Forderungen nach einer Trennung von Religion und Staat, weil Freidenker und Atheisten "nicht laut genug" aufträten. Die LGBT-Bewegung habe gezeigt, dass "coming out" der erste Schritt sei, anerkannt zu werden.
Die Zahl der Atheisten und Nicht-Gläubigen in den USA ist umstritten. Laut einer Studie des Pew Research Center distanzieren sich immer mehr US-Amerikaner von organisierter Religion. Der Anteil der Menschen ohne Bindung ist demnach zwischen 2007 und 2014 von 16 Prozent auf 23 Prozent gestiegen. Etwa ein Drittel dieser 23 Prozent sei Atheisten oder Agnostiker, der Rest Menschen "ohne konkreten Glauben".
Atheisten haben es schwer in der US-Politik. Politiker beenden ihre Reden häufig mit einem "Gott segne Amerika". Hoffnung macht Menschen ohne religiöse Bindung der Demokrat Bernie Sanders. Er ist der erste Präsidentschaftsbewerber, der nach eigenen Angaben "nicht involviert ist mit organisierter Religion".
Evangelikale verurteilten die "Kundgebung für Vernunft". Die Veranstaltung sei ein "Gottesdienst, bei der Teilnehmer sich selber verehren", schrieb der Publizist Ken Ham, Leiter des "Creation Museum" in Kentucky, auf Facebook. Die Kundgebung wurde von den Verbänden Säkulare Koalition für Amerika, Amerikanische Atheisten und Amerikanischer Humanistischer Verband organisiert.