"Wer Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt, lässt Gott ertrinken - jeden Tag, tausendfach", mahnte der Kölner Erzbischof am Donnerstag in dem Freiluftgottesdienst zum Fronleichnamsfest vor dem Kölner Dom. "Wer Menschen in Lagern zu Tode quält, quält Gott zu Tode - tausend und abertausendfach." Jeder Tod sei ein Tod Gottes, "Gott aber ist ein Gott des Lebens".
Als Altar diente in dem Gottesdienst ein sieben Meter langes Fischerboot aus Holz, in dem libysche Schlepper Flüchtlinge über das Mittelmeer gebracht haben sollen. Es war vor einigen Tagen von Malta nach Köln gebracht worden. Ein solches Boot werde von libyschen Schleppern häufig mit 80 bis 100 Menschen besetzt, erklärte das Bistum.
"Wir wissen nicht, wie viele Menschen in Booten wie diesem zugrunde gegangen sind", sagte Woelki. Aber Jesus Christus selbst sei "mitten in diesem Boot, das Menschen, junge und alte, Frauen und Kinder, über das Mittelmeer schleuste". Das Fischerboot soll in nächster Zeit als Mahnzeichen im Dom stehen und anschließend für weitere Aktionen verwendet werden.
Fronleichnams-Gottesdienst mit Flüchtlingsboot als Altar
Fronleichnams-Gottesdienst mit Flüchtlingsboot als Altar
In einem ungewöhnlichen Gottesdienst mit einem Flüchtlingsboot als Altar hat Kardinal Rainer Maria Woelki eindringlich zur Hilfe für Flüchtlinge und andere Bedürftige aufgerufen.
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