UN: Hunderttausende Syrer von Hilfe abgeschnitten
Hunderttausende Menschen in Syrien sind nach UN-Angaben noch immer von der Lieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Hilfsgütern abgeschnitten.
Trotz der Forderungen Russlands und der USA an die Konfliktparteien, Hilfsorganisationen Zugang zu den Menschen zu gewähren, sei die Lage enttäuschend, erklärte der humanitäre Berater der UN für Syrien, Jan Egeland, am Donnerstag in Genf.
Die Vereinten Nationen und ihre Partner hätten gehofft, in den ersten Tagen des Monats Mai mehr als 900.000 Menschen in belagerten oder umkämpften Gebieten mit Hilfsgütern zu versorgen. Die Helfer hätten aber mehr als die Hälfte dieser Männer, Frauen und Kinder nicht erreichen können, betonte Egeland. Besonders schlimm sei die humanitäre Situation für die Menschen in der Region um Aleppo.
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Egeland erklärte weiter, die Lage könne sich nach einer Sitzung der internationalen Unterstützungs-Gruppe für Syrien am Dienstag nächster Woche ändern. Die Gruppe unter Leitung der USA und Russlands wird in Wien zusammenkommen. Russland und die USA hatten in den vergangenen Wochen das Assad-Regime und die Rebellen mehrfach aufgefordert, Zugang zu allen notleidenden Menschen zu gewähren.
Das Treffen in Wien soll den ausgesetzten Gesprächen für eine politische Lösung des Syrien-Konflikts neuen Schub geben. Seit Januar hatten die UN in Genf drei indirekte Gesprächsrunden zwischen dem Assad-Regime und der Opposition organisiert, die alle ergebnislos endeten. Der Syrien-Konflikt begann vor fünf Jahren, mehr als 270.000 Menschen starben. Millionen Syrer sind auf der Flucht.