Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsgedenkjahr 2017, sagte dem italienischen Internetportal "Vatican Insider": "Dieser Papst ist ein Reformator in seiner Kirche." Auch Luther habe "seine römisch-katholische Kirche" reformieren wollen, so Käßmann weiter.
Die ökumenischen Beziehungen bezeichnete sie in diesem Zusammenhang als "in einem sehr guten Stadium". Sie verwies zum einen auf das Gespräch über Kirchenverständnis, Eucharistie, Taufe und Ämter. Zum anderen bestehe große Nähe durch "das Handeln als Christen in der Welt".
Dazu, dass Franziskus zum Reformationsjubiläum im Oktober ins schwedische Lund reisen will, nicht aber nach Deutschland, wo die Reformation 1517 ihren Ursprung nahm, sagte Käßmann laut dem Internetportal katholisch.de, es sei "nicht notwendig", dass der Papst nach Wittenberg komme. Erstmals werde Luther nicht als Deutscher gefeiert, sondern weltweit und ökumenisch. "Dass der Papst nach Lund reist, ist für mich die richtige Konsequenz", so Käßmann. Seine Teilnahme dort auf Einladung des Lutherischen Weltbundes setze ein "gutes globales Zeichen". Käme Franziskus nach Wittenberg, würde dies zu einer übertriebenen Fokussierung auf den Papst führen.
Käßman nimmt derzeit an einer dreitägigen Konferenz der Päpstlichen Hochschule Sant'Anselmo in Rom teil. Thema des internationalen Theologentreffens ist Reformation und Versöhnung.