Die Ausstellungsrotunde "w360" wird ab Oktober das derzeit entstehende Werk "Luther 1517" des Berliner Künstlers Yadegar Asisi beherbergen, teilten der Verein Reformationsjubiläum 2017, die Asisi GmbH und die Lutherstadt zu der Feier mit. Das Rundbild widme sich der Epoche in Wittenberg, als vor 500 Jahren in ganz Europa Theologen, Gelehrte und Studenten zu einer Reform der katholischen Kirche drängten.
Asisi stelle einen Zeitraum von 30 Jahren dar, in denen sich in Wittenberg weltbewegende Ereignisse abgespielt hätten, hieß es weiter. Dazu entrolle das Werk eine Szenerie vom Schlossplatz aus. Gestaltet würden diskutierende Reformatoren und katholische Geistliche. Hinzu kämen Studenten, das einfache Volk und der Kurfürst von Sachsen. Der Reformator selbst werde in verschiedenen Szenen und Lebensphasen zu entdecken sein. Der Thesenanschlag Martin Luthers (1483-1546) am 31. Oktober 1517 in Wittenberg gilt als Beginn der Reformation.
Momentaufnahme des 16. Jahrhunderts
An der Grundsteinlegung nahmen unter anderen Asisi, die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsjubiläum, Margot Käßmann, und Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) teil. Der Rundbau soll 18 Meter hoch werden und einen Durchmesser von 30 Meter haben. In der Mitte sind Besucherplattformen in vier und sechs Metern Höhe vorgesehen. Das 360-Grad-Kunstwerk selbst soll gut 1.100 Quadratmeter groß werden.
Das Panorama ermögliche einen Blick zurück als Momentaufnahme in das 16. Jahrhundert, erklärte Käßmann zur Grundsteinlegung. Als Teil der Weltausstellung "Tore der Reformation" 2017 in Wittenberg solle und werde es aber nicht bei dem Blick 500 Jahre zurück bleiben. Das Werk Asisis öffne gemeinsam mit der Weltausstellung den Blick für die Gegenwart und in die Zukunft.
Im Endspurt und vor allem in der Annahme des Panoramas durch die Zuschauer werde sich das Projekt noch beweisen müssen, betonte Asisi. Allerdings sei er "überzeugter denn je, dass wir auf einem guten Weg zu einem tollen Ergebnis sind".
Für die Rotunde hatten im März auf dem Gelände des abgerissenen Kultur- und Tagungszentrums die Erdarbeiten begonnen. Bauherr ist die kommunale Gesellschaft für Wohneigentum mbH. Die gemeinnützige Firma Luther 1517 gGmbH soll die Trägerschaft übernehmen.