"Zu oft haben wir Euch nicht aufgenommen", beklagte er Vatikanangaben vom Dienstag zufolge in einer Videobotschaft an den Jesuitenflüchtlingsdienst in Italien: "Vergebt die Abschottung und Gleichgültigkeit europäischer Gesellschaften, die sich vor Veränderungen des Lebens und der Mentalität fürchten, welche Eure Anwesenheit erfordert."
Flüchtlinge würden in Europa als Last und als Problem behandelt, das Kosten verursache. Sie seien jedoch vielmehr "ein Geschenk", betont der Papst in seiner Botschaft zum 35-jährigen Bestehen des Jesuitenflüchtlingsdienstes Centro Astalli. Dabei könnte jeder von ihnen eine Brücke sein, die einander fremde Kulturen und Religionen verbinde.
Franziskus hatte am Wochenende bei einem Besuch auf Lesbos auf das Leid von Flüchtlingen hingewiesen und beklagt, in den Zielländern würden sie nicht als Personen mit einzelnen Schicksalen sondern als Nummern behandelt. Seit seinem Amtsantritt setzt er sich für eine bessere Aufnahme der vor Krieg und Elend geflohenen Menschen ein. Seine erste Reise als Kirchenoberhaupt unternahm er nach einem verheerenden Flüchtlingsunglück im Mittelmeer mit Hunderten Toten auf die Insel Lampedusa.