Darüber wollten "die Kirchen, die von diesem Erbe geprägt sind" mit allen ins Gespräch kommen, "die Verantwortung für die Zukunft übernehmen".
Auf einer DIN-A-4-Seite umreißen die Verfasser in drei Abschnitten die Geschichte und die bis heute wirkende Botschaft der Reformation sowie das Programm, mit dem im Jahr 2017 in Deutschland und Europa der 500. Jahrestag der Veröffentlichung der 95 Thesen durch Martin Luther (1483-1546) gefeiert werden soll.
Luther habe "Christus zur Mitte des Lebens und der Hoffnung" gemacht
Luther habe die Bibel wieder zum geistlichen Maßstab und "Christus zur Mitte des Lebens und der Hoffnung" gemacht. Unter der Überschrift "Schuld und Chancen" schlagen die Verfasser den Bogen vom revolutionären Freiheitsbegriff Luthers und der Berufung auf das persönliche Gewissen zu davon ausgehenden negativen Entwicklungen wie unversöhnlichem Konfessionalismus, Antijudaismus, Fanatismus und einer "sich anbahnenden Überhöhung des Individuums".
Gemeinsam mit Katholiken: Konzentration auf Jesus Christus
In der Einladung zu den Veranstaltungen im Jahr 2017 bildet die Ökumene einen Schwerpunkt: Durch die Konzentration auf Jesus Christus "können und werden wir das Jahr 2017 zusammen mit unseren Geschwistern in anderen Kirchen als Christusfest feiern". Der Begriff Christusfest für die Reformationsfeiern ist in den vergangenen Jahren im Dialog zwischen Protestanten und Katholiken geprägt worden.
Der Verein Reformationsjubiläum 2017 wird getragen von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem Deutschen Evangelischen Kirchentag. Er organisiert die Planung der Großveranstaltungen zum 500. Reformationsjubiläum. Höhepunkt wird ein Gottesdienst am 28. Mai 2017 auf den Elbwiesen sein.
Im Leitungskreis arbeiten Vertreter von EKD, Kirchentag, Landeskirchen, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, der europäischen Protestanten, des Lutherischen Weltbunds und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Den Vorsitz hat Gerhard Robbers (SPD), Justizminister in Rheinland-Pfalz.