Bei der Abendmahlsmesse in einer Flüchtlingseinrichtung nördlich von Rom bezeichnete es der Papst als Zeichen brüderlichen und friedlichen Zusammenlebens, dass Gläubige unterschiedlicher Religionen an der Feier teilnahmen. Zugleich äußerte er sich erneut zu den jüngsten Brüsseler Anschlägen und machte Waffenhändler dafür mitverantwortlich. Sie wollten "das Blut, nicht den Frieden", sagte das Kirchenoberhaupt.
Im Anschluss an die Predigt vollzog er das Ritual der Fußwaschung an katholischen Nigerianern, koptischen Eritreerinnen, einem Hindu aus Indien sowie Muslimen aus Syrien, Pakistan und Mali. Dabei kniete er vor den Flüchtlingen nieder und küsste jedem einzelnen den Fuß, nachdem er ihn gewaschen und sorgfältig abgetrocknet hatte.
Die Abendmahlsmesse erinnert am Gründonnerstag an das letzte Abendmahl von Jesus mit seinen Jüngern am Abend vor der Kreuzigung. Die von Geistlichen nach seinem Vorbild bei jener Messe vollzogene Fußwaschung symbolisiert die Aufgabe von Priestern, anderen in Demut zu dienen. Franziskus verfügte im vergangenen Januar, dass das Ritual auch an Frauen ausgeführt werden darf. Bereits in den vergangenen Jahren wusch er am Gründonnerstag bei der Abendmahlsmesse in Gefängnissen auch Frauen die Füße, darunter einer Muslimin.
Bei der Chrisammesse zur Weihung der Öle, die im Lauf des Kirchenjahrs für Sakramente wie Firmung und Krankensalbung verwendet werden, hatte der Papst am Morgen im Petersdom Priester vor einem "Übermaß an Spiritualitäten mit dem Prädikat light" gewarnt. Er forderte sie auf, sich vom "Reiz Tausender Konsumangebote" zu befreien, um sich frei auf den Weg zu ihren Mitmenschen machen zu können.