Wanderausstellung zeigt Lutherbilder

Wanderausstellung zeigt Lutherbilder
Eine Wanderausstellung der evangelischen Archive zeigt zum Reformationsjubiläum Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten. Die Präsentation wird am Dienstagabend in der Wormser Magnuskirche eröffnet.

Die Schau, die in allen 20 evangelischen Landeskirchen gezeigt werden soll, umfasst 15 Bildwände (Roll-Ups) mit Begleittexten. Sie wurde von den Archiven der pfälzischen Landeskirche in Speyer und der hessen-nassauischen Kirche in Darmstadt erstellt.

Die Ausstellung wolle aufzuzeigen, wie der Reformator Martin Luther (1483-1546) als zentrales "Gesicht" der Reformation abgebildet wurde und wie sich die Darstellungen im Laufe der Jahrhunderte verändert haben, sagte die Speyerer Archivdirektorin Gabriele Stüber. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Neustadter Kulturhistoriker Andreas Kuhn, und dem Leiter des Kirchenarchivs in Darmstadt, Holger Bogs, zeichnet sie für die Schau verantwortlich. Vier Ausfertigungen der Ausstellung werden zeitgleich in ganz Deutschland unterwegs sein.

###mehr|terms|5559###

Die Vielzahl der Lutherbildnisse macht nach den Worten Kuhns deutlich, dass "jede Zeit ihren Luther gehabt" habe. Prägend bis heute seien die Cranach-Darstellungen aus der Frühzeit der Reformation. Besonders im 19. Jahrhundert sei der Reformator als "deutscher Nationalheiliger" vereinnahmt worden. Im 20. Jahrhundert setzte die Kommerzialisierung Luthers ein: Der Wittenberger Theologe erscheint heute unter anderem auf Kartenspielen, Schlüsselanhängern oder Briefmarken.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 100 Lutherbildern, die allesamt aus Archiven, Kirchengemeinden oder kirchlichen Einrichtungen stammen. Im Juni wird sie in der hessen-nassauischen Kirche im Zentralarchiv in Darmstadt sowie im landeskirchlichen Archiv der kurhessischen Kirche in Kassel gezeigt. In der Pfalz ist die Ausstellung erstmals von 20. Februar bis 20. März 2017 im Pfarramt Großkarlbach zu sehen.