Zahl der Neonazi-Konzerte steigt

Zahl der Neonazi-Konzerte steigt
Die Neonazi-Szene nutzt nach Erkenntnissen der deutschen Sicherheitsbehörden verstärkt Musikveranstaltungen für rechtsextreme Propaganda. Die Zahl sogenannter Rechtsrock-Konzerte sei im vergangenen Jahr um 25 Prozent auf bundesweit 69 gestiegen, berichtete "Welt online" am Donnerstag unter Berufung auf Antworten des Bundesinnenministeriums auf Parlamentarische Anfragen der Linksfraktion im Bundestag.

Hochburgen seien Sachsen und Thüringen. 2014 wurden bundesweit 55 Rechtsrock-Konzerte erfasst. Bis dahin sei seit dem Höchstwert von 193 Neonazi-Konzerten im Jahr 2005 deren Zahl fast kontinuierlich gesunken.

Auch nationalistische Liederabende verzeichnen den Angaben zufolge in der Neonazi-Szene wachsenden Zulauf. So hätten die Behörden in den vergangenen beiden Jahren jeweils mehr als 60 solcher Veranstaltungen registriert. Das seien die höchsten bislang dokumentierten Zahlen. Demnach wurden 2014 bundesweit 67 und 2015 insgesamt 64 rechtsextreme Liederabende erfasst, bei denen Sänger und Liedermacher häufig mit Gitarrenbegleitung auftreten und völkische und nationalsozialistische Lieder vortragen.

Die meisten Rechtsrock-Konzerte hätten in den vergangenen zwei Jahren in Sachsen und Thüringen stattgefunden, die meisten Liederabende in Baden-Württemberg und Thüringen. Schwerpunkte seien die Orte Torgau-Staupitz in Sachsen und Kirchheim in Thüringen gewesen.