Die rheinische Landeskirche und der evangelische Frauen-Dachverband efir distanzierten sich im "Kölner Stadtanzeiger" von der Annahme einer in Aussicht gestellten Spende für soziale Projekte. Einer von offenbar zwei betroffenen Theologen hatte einen "Wohltätigkeitsabend" in dem Bordell besucht und die angekündigte Spende in Höhe von 8.500 Euro begrüßt.
"Die rheinische Kirche legt kein Geld in Bereichen an, in denen die Rendite mit Rüstungsgütern, Prostitution, Kinderarbeit oder Ähnlichem erzielt wird", sagte der Pressesprecher der Evangelischen Kirche im Rheinland, Jens Peter Iven, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstagsausgabe). Es sei nicht in Ordnung, "Geld von jemandem anzunehmen, in dessen Geschäft sexuelle Ausbeutung von Frauen und Gewalt eine Rolle spielen", betonte die Evangelische Frauenarbeit im Rheinland (efir). "Hier kann es nur ein klares 'Nein' geben", sagte efir-Sprecherin Iris Pupak.
Der Pfarrer wies die Vorwürfe zurück. In der Zeitung verteidigte er den Besuch der Bordell-Veranstaltung mit dem Bemühen, nicht über Prostituierte zu sprechen, sondern mit ihnen. So wie er das Bordell und seinen Geschäftsführer kennengelernt habe, seien Sex-Arbeiterinnen dort geschützt, sagte er.