Die neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Claudia Bogedan (SPD), rechnet mit rund 300.000 schulpflichtigen Flüchtlingskindern an den deutschen Schulen. "In allen Bundesländern hat man sich bereits darauf eingestellt, dass die Sprachförderung ganz vorne stehen muss", sagte die Bremer Bildungssenatorin der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Samstagsausgabe). Allerdings gebe es unterschiedliche Modelle.
"Wir in Bremen schicken die Kinder in Vorkurse, die direkt an Regelklassen angedockt sind. Es gibt in den allgemeinbildenden Schulen also keine reinen Flüchtlingsklassen", erläuterte sie: "In anderen Ländern gibt man den sogenannten Willkommensklassen den Vorzug." Klar sei dabei allen, dass die Schulen einen wesentlichen Teil der Integrationsleistung vollbringen müssten.
"Ein Schulfach wie 'Deutsche Leitkultur' wird es nicht geben", betonte Bogedan. Die deutschen Werte müssten vielmehr immer und überall vermittelt werden, "im Wortsinne integrativ im Unterricht". Wo es konfessionell gebundenen Religionsunterricht gebe, müsse es auch islamischen Religionsunterricht geben - durch staatlich zugelassene Lehrkräfte, führte Bogedan aus.
KMK-Präsidentin: Schulen müssen wesentlich zu Integration beitragen
KMK-Präsidentin: Schulen müssen wesentlich zu Integration beitragen
Sprachförderung ist die Aufgabe Nummer eins für die Schulen, die die rund 300.000 schulpflichtigen Flüchtlingskinder in Deutschland unterrichten, sagt die Präsidentin der Kultusministerkonferenz.