Das für die Organisation zuständige Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben in Köln registrierte in den vergangenen Wochen eine rege Nachfrage nach den neuen Plätzen, wie die Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochsausgabe) berichtet. Ein Sprecher des Bundesamts sagte dem Blatt: "Es gibt einen regelrechten Ansturm an Anfragen nach den neuen Stellen - sowohl von Trägern, Vereinen und Initiativen als auch von Bürgern, die sich für den Bufdi-Dienst interessieren."
Auch viele Flüchtlinge interessierten sich demnach für die neuen Stellen, die seit dem 1. Dezember vergeben werden können. "Wir wünschen uns, dass wir die Hälfte bis zwei Drittel der 10.000 Plätze mit Flüchtlingen besetzen können", sagt der Bundesamts-Sprecher Peter Schloßmacher. Gerade für Asylbewerber sei der Bundesfreiwilligendienst eine hervorragende Integrationsmöglichkeit: "Die Bewerber erhalten einen Deutschkurs, sind eingebunden in ein Team - das ist eine tolle Chance für sie."
In den vergangenen Jahren hatte der Bund rechnerisch 35.000 Vollzeit-Stellen im Bundesfreiwilligendienst pro Jahr finanziert; im Haushalt sind dafür 167 Millionen Euro vorgesehen. Die jährlich 10.000 zusätzlichen Stellen für die Flüchtlingshilfe sind zunächst auf drei Jahre mit jeweils 50 Millionen Euro im Jahr budgetiert.
Da viele Bundesfreiwillige in Teilzeit arbeiten und die Dienstzeit zudem zwischen sechs und 18 Monaten schwankt, weicht die tatsächliche Zahl der Dienstleistenden dem Zeitungsbericht zufolge von der rechnerischen ab. Im Durchschnitt des Jahres 2013 waren seien Angaben des Familienministeriums 40.356 Bundesfreiwillige im Dienst gewesen, 2014 im Jahresdurchschnitt 42.786. In diesem Jahr schwankte die Zahl der Bundesfreiwilligen demnach zwischen 32.932 im August und 41.923 im November, davon waren 23.367 Frauen und 18.556 Männer. Die Dezemberzahl dürfte laut "Welt" noch einmal deutlich darüber liegen, da seit dem 1. Dezember das Zusatzkontingent für die Flüchtlingshilfe greift.