Richtig Warten: "In Somalia wartet nur der Tod"

Eine Frau mit Kopftuch
Foto: Glaser - Fotolia/Weinstein
Richtig Warten: "In Somalia wartet nur der Tod"
Advent - Zeit des Wartens, Zeit der Erwartung. Wie aber wartet man richtig? Was macht das Warten aus? Und: Was macht das Warten mit mir? Um diese Fragen zu klären, hat evangelisch.de Menschen gefragt, die sich mit dem Warten auskennen. Folge 7: Eine Frau im Kirchenasyl.

Wer oder was bestimmt, wie lange Sie warten?

Ifrah: Das Bundesamt für Migration und Flucht (BAMF) sagt, wie lange ich warten muss.

Würden Sie das Warten gerne verkürzen, wenn Sie könnten – oder gerade nicht?

Ifrah: Erst wenn eine Bestätigung vorliegt, dass die Überstellungsfrist nach Norwegen abgelaufen ist, kann ich das Kirchenasyl verlassen und mich wieder frei bewegen.

Beim Warten: Vertreiben Sie (sich) die Zeit – oder nutzen Sie sie?

Ifrah: Ich nutze die Zeit und lerne Deutsch und arbeite mit Kindern.

Lohnt es sich zu warten?

Ifrah: Natürlich lohnt es sich. In Somalia wartet nur der Tod.

Worauf kommt es an, damit Sie das Gefühl haben, Sie warten nicht umsonst?

Ifrah: Wenn ich eine Aufenthaltsgenehmigung bekomme, hat sich das Warten gelohnt.

Kann das Warten schief gehen?

Ifrah: Wenn ich noch Norwegen ausgewiesen werde, ist es schief gegangen.

Welche Eigenschaft ist am wichtigsten, um erfolgreich warten zu können?

Ifrah: Die wichtigste Eigenschaft ist Hoffnung.

Lassen Sie auch andere warten?

Ifrah: Ich lasse nie andere warten, ich bin immer pünktlich.

Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach die "Erwartung" beim Warten?

Ifrah: Die Erwartung macht das Warten richtig.