Detmold, Dortmund (epd)Wegen des großen Interesses findet die Verhandlung des Landgerichts Detmold im Saal der Industrie- und Handelskammer Lippe statt, wie eine Sprecherin des Landgerichts am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst sagte. Gegen den Mann hat die Staatsanwaltschaft Dortmund Anklage wegen Beihilfe zum Mord im NS-Vernichtungslager Auschwitz in mindestens 170.000 Fällen erhoben.
Elf Nebenkläger
Ein Gutachten hat nach Gerichtsangaben eine Verhandlungsfähigkeit für zwei Stunden pro Verhandlungstag festgestellt. Derzeit gebe es bereits elf Nebenkläger unter anderem aus Israel, den USA, Kanada und England, hieß es. Für die Öffentlichkeit und Presse sollen nach ersten Planungen rund 120 Plätze zu Verfügung stehen, wie die Sprecherin sagte.
Angehöriger der Wachmannschaft
Der frühere SS-Mann soll im Januar 1942 in das KZ im damals deutsch besetzten Polen versetzt worden sein und unter anderem für die Bewachung des Lagers Auschwitz I zuständig gewesen sein. Als Angehöriger der Wachmannschaft soll er an der Tötung von mindestens 170.000 Menschen in der Zeit von Januar 1943 bis Juni 1944 beteiligt gewesen sein. Der Rentner hat den Angaben zufolge zwar eingeräumt, in Auschwitz I eingesetzt gewesen zu sein. Er bestreite jedoch eine Beteiligung an den Tötungen, hieß es.