Der deutsche Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth erläuterte, dass der Entwurf nun besser strukturiert sei und die konkurrierenden Optionen klar benenne: "Der Text ist jetzt handhabbarer, aber es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns." Die politischen Fragen seien alle offen, sagte er.
Unterdessen kündigten die sieben wichtigsten Industriestaaten (G7) zusätzliche Mittel zur Finanzierung von Klima-Risikoversicherungen an. Zusammen werden die G-7-Länder rund 300 Millionen Euro zur Verfügung stellen, wie der Parlamentarische Staatsekretär im Bundesentwicklungsministerium, Thomas Silberhorn (CSU), am Samstag in Paris mitteilte. Mit dem Geld könnten in armen Staaten etwa 180 Millionen Menschen gegen Schäden durch Dürren, Stürme und andere Unwetter abgesichert werden.
Insgesamt wollen die G-7-Länder bis 2020 rund 400 Millionen Menschen mit Klima-Risikoversicherungen ausstatten. Das hatten die Industriestaaten bei ihrem Gipfel im Juni im bayerischen Elmau versprochen. Bislang hatte lediglich Deutschland 150 Millionen Euro dafür auf den Tisch gelegt, diese Summe wurde nun durch die Beiträge anderer Industriestaaten verdoppelt. Weitere Mittel - auch aus privaten Quellen - sollen in den kommenden Jahren hinzukommen.
"Brot für die Welt" begrüßte das Engagement der Industrieländer. Das evangelische Hilfswerk stellte aber zugleich klar, dass die Initiative nicht ausreiche, um besonders bedrohten Ländern wie den kleinen Inselstaaten zu helfen. "Versicherungen bringen nichts, wenn die Menschen durch schleichende Umweltveränderungen wie den steigenden Meeresspiegel gefährdet sind", erklärte die Präsidentin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel.
Das in Paris geplante Klimaabkommen müsse eine verbindliche Zusicherung an die verletzlichen Länder enthalten, dass sie im Schadensfall unterstützt werden, fügte Füllkrug-Weitzel hinzu. Der Umgang mit klimabedingten Schäden und Verlusten ist einer der Streitpunkte des Gipfels. Die Industrieländer wollen im Vertrag Formulierungen vermeiden, aus denen sich Haftungsansprüche ableiten lassen.
Das bei der UN-Konferenz angestrebte Abkommen soll erstmals alle Staaten der Welt zum Klimaschutz verpflichten. National verbindliche Ziele zur Minderung des Kohlendioxids, wie sie das 2020 auslaufende Kyoto-Protokoll für die Industriestaaten vorsieht, soll es indes nicht geben. Dafür sind verbindliche Regeln zur Überprüfung und Nachbesserung der Klimaschutz-Pläne geplant. Gerungen wird auch um die Frage, wie arme Länder bei eigenen Klimaschutz-Maßnahmen und bei der Anpassung an die Erderwärmung finanziell unterstützt werden sollen.