So könnten beide Seiten ihre Angst vor Begegnungen überwinden, sagte der evangelische Theologe am Mittwoch vor der Landessynode in Hannover. Meister hat in seiner Bischofskanzlei im Sommer selbst eine Einliegerwohnung für zwei junge afghanische Flüchtlinge zur Verfügung gestellt.
Diese Einladungen sollten kein christliches Missionsfest sein, sondern eine Geste des Friedens, betonte der Bischof. In seinem Bericht warnte er davor, in der Flüchtlingsfrage Angst zu schüren. "Gesellschaftliche Angst wird, wenn sie einen gewissen Aggregatzustand gewonnen hat, schnell politisch", sagte er. "Demagogen intensivieren die Angst, indem sie von eigener Bedrohung sprechen, eine Gefährdung der Werteordnung oder ungerechtfertigte Einschränkungen der deutschen Bevölkerung ausmalen."
Er teilte die Sorge um eine geordnete Aufnahme der flüchtenden Menschen, sagte Meister. "Wir bleiben in der Aufnahme und Begleitung diesen Menschen in Not manches schuldig." Dass es dabei auch zeitweilig zu Überforderungen der Verwaltung und der Politiker und auch zu Fehlern und Versäumnissen gekommen sei, "sollten wir nicht für Anklagen oder öffentliche Verurteilungen missbrauchen", mahnte der Bischof. "Das hilft niemandem."
Der Bischof dankte den vielen Helfern, die sich in Kirchengemeinden, Aufnahmestellen oder in der Bildungsarbeit für Flüchtlinge engagierten: "Ihre Arbeit ist die überzeugendste Antwort auf politisch geschürte Angst."