Das sei nicht vollständig gelungen, die Buttersäure sei an den Fensterscheiben und der Fassade heruntergelaufen. Der Gestank sei aber vorhanden gewesen, hieß es. Der 37-jährige Minister und seine Familie befanden sich den Angaben zufolge in der Wohnung. In einer ersten Reaktion erklärte Gemkow: "Das ist ein Angriff auf den Rechtsstaat als Ganzes. Der Rechtsstaat wird aber längeren Atem haben als diejenigen, die ihn bekämpfen."
Der Polizei zufolge wurde bei dem Anschlag niemand verletzt. Die Höhe des Sachschadens sowie die Hintergründe seien bislang unklar, hieß es. Mehrere Zeugen, die das Geräusch gehört hatten, informierten die Polizei. Das für extremistische Straftaten zuständige Operative Abwehrzentrum in Leipzig hat die Ermittlungen aufgenommen.
Politiker der sächsischen Landtagsfraktionen verurteilten den Angriff aufs Schärfste. Der Vorfall sei ein "abscheulicher Einschüchterungsversuch gegen unsere demokratische Gesellschaft insgesamt", sagte die Grünen-Politikerin Claudia Maicher. Ähnlich äußerten sich Vertreter von CDU, SPD und Linkspartei.
Der gebürtige Leipziger Gemkow ist studierter Jurist und ließ sich 2007 als Rechtsanwalt in seiner Heimatstadt nieder. Seit 2009 ist er Mitglied des Sächsischen Landtags, seit gut einem Jahr Justizminister in Sachsen.