Die 89-Jährige erinnerte an die vergangene Synode, die trotz heftiger Kontroversen für Frauen den Weg zur Bischofsweihe freigemacht hatte. "Diese Synode wird wieder mit schwierigen Angelegenheiten zu ringen haben", sagte die Königin. Sie erinnerte daran, dass das Ziel, Frieden zu schaffen und Konflikte zu lösen, zu den beschwerlichsten aber lohnendsten Aufgaben der neuen Synode zähle. Wichtig sei dabei auch, mit Menschen anderen Glaubens oder ohne Glauben zusammenzuarbeiten. Sie erinnerte daran, wie häufig bereits Menschen anderen Glaubens bei den Synodentreffen zu Gast waren. Während ihrer Rede und während des Gottesdienstes waren außerdem Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften anwesend.
Im Eröffnungsgottesdienst, der von Erzbischof Justin Welby geleitet wurde, predigte Franziskanerpater Raniero Cantalamessa, Prediger des Päpstlichen Hauses im Vatikan. Die erste Frau im Bischofsamt, die Bischöfin von Stockport, Libby Lane, las aus dem Evangelium. Die Königin wurde von ihrem Mann, Prinz Philip, begleitet.
Bei dem Treffen der Generalsynode, das bis Mittwoch dauert, wird unter anderem über die Flüchtlingssituation debattiert. Die anglikanische Generalsynode hat 468 Mitglieder. Davon gehören 59, darunter die 42 Diözesanbischöfe, kraft Amt dem Leitungsgremium an. 409 Synodenmitglieder wurden im Herbst neu gewählt. Der Anteil der Frauen erhöhte sich auf 37 Prozent, gegenüber 32 Prozent vor fünf Jahren. Mehr als die Hälfte der gewählten Laien sind Frauen. Es ist die erste Synode, bei der Frauen in allen drei Häusern vertreten sind.
Neu in die Synode gewählt wurde im Oktober ein verheirateter schwuler Geistlicher. Traditionalisten forderten, seine Wahl für ungültig zu erklären und ihn zu entlassen. Sie werfen ihm vor, trotz des Verbots der Kirche von England für Geistliche, gleichgeschlechtliche Ehen einzugehen, einen Mann geheiratet zu haben. Priester und Bischöfe in der anglikanischen Kirche von England dürfen zwar homosexuell sein, müssen dann aber zölibatär leben. Mehrere verheiratete schwule Priester wurden bereits suspendiert, da von Priestern erwartet wird, "vorbildhaft" zu leben. Die Kirche von England hatte ihren Priestern die Homo-Ehe untersagt, nachdem diese von der britischen Regierung eingeführt worden war.