Facebook steht seit längerem wegen der Hasskommentare in der Kritik, die in dem sozialen Netzwerk veröffentlicht werden. Die FSM engagiert sich zusammen mit ihren Mitgliedsunternehmen und -Verbänden für den Jugendmedienschutz und betreibt unter anderem eine Internet-Beschwerdestelle für jugendgefährdende Inhalte. Dadurch habe die FSM große Expertise beim Einschätzen kontroverser Online-Inhalte, erklärte der Verein. Anfang Dezember würden Juristen der FSM-Beschwerdestelle ihre Erfahrungen mit Facebook-Mitarbeitern teilen und sie im Umgang mit kontroversen Inhalten schulen. Das Beschwerdemanagement selbst bleibe bei Facebook, der FSM komme eine Beraterfunktion zu. Erste Gespräche fanden bereits im Oktober statt, wie die Selbstkontrolleinrichtung erklärte. Mitglieder der FSM sind unter anderem die Telekom, Yahoo und Google.
Die FSM-Vorstandsvorsitzende Gabriele Schmeichel begrüßte den Beitritt von Facebook. "Es freut uns sehr, dass Facebook sich gemeinsam mit der FSM des gesellschaftlich so relevanten Themas der Verbreitung von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus im Netz annehmen möchte", sagte sie. Eva-Maria Kirschsieper von Facebook erklärte, es sei dem Unternehmen sehr wichtig, starke Partner an seiner Seite zu haben, "um sich gegen Radikalisierung und für Zivilcourage und ein gemeinschaftliches Miteinander einzusetzen".
Kürzlich war bekanntgeworden, dass die Staatsanwaltschaft Hamburg Ermittlungen gegen den Nordeuropa-Chef von Facebook, Martin Ott, wegen des Verdachts auf Beihilfe zur Volksverhetzung eingeleitet hat. Ein Rechtsanwalt aus Würzburg hatte im Oktober Anzeige erstattet. Er hatte nach eigenen Angaben Hasskommentare auf Facebook gemeldet, die das Unternehmen aber nicht gelöscht habe.