Der Bund will neben den bestehenden 35.000 Stellen 10.000 zusätzliche Plätze schaffen, um die Flüchtlingsarbeit zu unterstützen. Auch Asylberechtigte und Asylbewerber, die wahrscheinlich in Deutschland bleiben werden, können sich um Plätze bewerben. Das Zusatzprogramm im Bundesfreiwilligendienst ist zunächst bis Ende 2018 befristet. Der Bund stellt für die zusätzlichen Plätze ab 2016 zunächst befristet bis Ende 2018 50 Millionen Euro jährlich zur Verfügung.
"Im Hinblick auf den Zuzug der vielen, von Krieg und Terror bedrohten Flüchtlinge in unserem Land ist es wichtig, dass wir Flüchtlinge bei der Integration in unsere Gesellschaft tatkräftig unterstützen", sagte Schwesig. Die Stellen werden je zur Hälfte vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben sowie den verbandlichen Zentralstellen vergeben. Die 5.000 Stellen des Bundesamts werden nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel proportional auf die Bundesländer verteilt.
Der Einsatz erfolge in Bereichen der Flüchtlingsbetreuung, etwa beim Sport in den Unterkünften, bei Begleitung von Behördengängen, bei Dolmetscher- oder Fahrdiensten. Auch bei der Sortierung von Sachspenden oder bei der Lebensmittelverteilung könnten Flüchtlinge als Bufdis eingesetzt werden, erklärte Helga Roesgen, Präsidentin des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben in Köln.
"Alle Freiwilligen, die ihren Dienst im Sonderprogramm leisten, werden pädagogisch besonders begleitet", teilte das Bundesamt mit. Für Flüchtlinge könne bei Bedarf ein bis zu vierwöchiger Sprachkurs angeboten werden.
Der Bundesfreiwilligendienst hatte zum 1. Juli 2011 den Zivildienst abgelöst. Freiwillige, die sich für soziale oder kulturelle Projekte engagieren, erhalten im Bundesfreiwilligendienst ein Taschengeld von rund 350 Euro und zum Teil kostenlose Verpflegung und Unterbringung. Im Unterschied zum Freiwilligen Sozialen oder Ökologischen Jahr (FSJ und FÖJ) können sich Frauen und Männer jeden Alters um Plätze bewerben.