Der Spot ist Teil einer Kampagne, die den Menschen das Beten wieder nahe bringen will. Den Film zu zeigen, berge das Risiko, Teile des Publikums zu verärgern, begründeten die Kinos ihre Absage.
In dem Spot sind Menschen unterschiedlicher Herkunft und in verschiedenen Lebenssituationen zu sehen, die das Vaterunser beten, darunter auch der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby. Am Ende steht der Aufruf "Beten ist für jedermann" und ein Hinweis auf die Webseite der Kampagne. Der 60-sekündige Beitrag sollte eigentlich vor Weihnachten und vor dem neuen "Star Wars"-Film gezeigt werden, wie die Kirche am Sonntag mitteilte.
Die Agentur der Kinos erklärte, es würden grundsätzlich keine Spots mit politischem oder religiösen Inhalt gezeigt. Die drei größten Kinoketten Odeon, Cineworld und Vue machen gemeinsam einen Anteil von rund 80 Prozent des britischen Kinomarktes aus. Der kurze Film war zuvor durch zwei britische Regulierungsstellen ohne Beanstandung freigegeben worden.
Die Kirche zeigte sich enttäuscht und sprach von einer Einschränkung der Meinungsfreiheit. Kommunikationsdirektor Arun Arora sagte, der Kinostart des neuen "Star Wars"-Films wäre eine gute Gelegenheit gewesen, vor Weihnachten Menschen verschiedener Generationen zu erreichen. Man sei über die ablehnende Entscheidung sehr verblüfft. "Das Vaterunser wird von Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt jeden Tag gebetet und ist seit Jahrhunderten Teil des täglichen Lebens dieses Landes."