Dieser gelte zunächst für zehn Tage, sagte Staatschef Ibrahim Boubacar Keïta am Samstag in der Hauptstadt Bamako. Ihm zufolge brachten die Attentäter, die zu einer islamistischen Terrorgruppe gehören sollen, am Freitag mindestens 19 Hotelbewohner um. Ein Terrorist sprengte sich selbst in die Luft, ein weiterer wurde erschossen. Weiterhin unklar blieb die genaue Zahl der Attentäter.
Augenzeugen berichteten von bis zu 13 vermummten Terroristen, die das bei Ausländern beliebte Radisson-Hotel am Freitagmorgen mit den Rufen "Allahu akbar" (Gott ist groß) gestürmt hätten. Noch in der Lobby eröffneten sie das Feuer, bevor sie sich in obere Etagen zurückzogen. Zu der Tat bekannte sich die Terrorgruppe Al-Murabitoun, die bereits im August ein Hotel im Zentrum des Landes gestürmt hatte. Al-Murabitoun ist mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündet. Der Anführer der Gruppe, Mokhtar Belmokhtar, wird seit Jahren gesucht.
Unter den Toten befinden sich ein Belgier, Chinesen, Russen und ein Amerikaner. Insgesamt waren rund 170 Geiseln in der Gewalt der Angreifer. Vier Deutsche konnten nach Angaben des Auswärtigen Amtes das Hotel im Laufe des Tages unversehrt verlassen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Anschlag. Er sagte der malischen Regierung die Unterstützung der UN im Kampf gegen Terroristen zu.
Mehrere islamistische Gruppen hatten im Frühjahr 2012 den Norden Malis besetzt. Anfang 2013 wurden sie von französischen Elitetruppen aus den Städten vertrieben, verschanzen sich aber nach wie vor in der kaum bewohnten Wüstengegend. Immer wieder verüben Terroristen seitdem Anschläge in dem afrikanischen Land. Im März überfielen Bewaffnete eine Bar in Bamako und erschossen fünf Menschen. Fünf Monate später nahmen Terroristen ein Hotel in Sévaré ein. Bei der Erstürmung des Hotels durch die Armee kamen 13 Personen ums Leben.