Besonders überraschend sei, dass Unternehmen bewusst behinderte Menschen als Teil einer Marketingstrategie ausbildeten, berichtete die Wochenzeitung "Die Zeit" am Mittwoch unter Berufung auf eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Der Studie zufolge bilden 23 Prozent der rund 1.400 befragten Unternehmen Menschen mit Behinderung aus. Generell könnten gar nicht alle Firmen Behinderte ausbilden, da nur 6,5 Prozent der Schüler überhaupt einen sonderpädagogischen Förderbedarf hätten. Zudem würden Unternehmen, die bereits Jugendliche mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwächeren Familien ausbildeten, auch häufiger Menschen mit Behinderung fördern.
"Viele Unternehmen fühlen sich überfordert"
Gleichzeitig hätten etwa drei Viertel der Firmen, die keine Menschen mit Behinderung ausbildeten, angegeben, sie seien dafür nicht ausreichend räumlich oder technisch ausgestattet. Zudem seien fehlende Informationen über Unterstützungsangebote oder ein zu hoher Betreuungsaufwand als Gründe für die Nichteinstellung behinderter Menschen genannt worden. Dies zeige, "dass sich viele Unternehmen überfordert fühlen", sagte ein Autor der Studie, Christoph Metzler.