Brüssel (epd)Die EU habe es "mit einem nie dagewesenen Strom von Asylsuchenden" zu tun, heißt es in einem Wirtschaftsausblick, den der Währungskommissar Pierre Moscovici am Donnerstag in Brüssel vorstellte. Demnach hält die Kommission es für vorstellbar, dass 2016 rund 1,5 Millionen Flüchtlinge eintreffen. 2017 könnten nach Einschätzung der Behörde rund 500.000 Menschen kommen.
Für 2015 geht die Kommission von einer Million Flüchtlingen aus - räumt aber selbst ein, dass diese Zahl seit der Erstellung des Berichts schon wieder überholt sein könnte. Eine gewisse Zahl Menschen werde kein Asyl erhalten und wieder ausgewiesen werden, erläutern die Fachleute um Moscovici. Vor diesem Hintergrund gehe man davon aus, dass die Bevölkerung der EU bis 2017 um maximal 0,4 Prozent wachse, schreiben sie.
Wirtschaft wird profitieren
Die Kommissions-Experten erwarten, dass Europas Wirtschaft insgesamt von der Zuwanderung profitiert. Drei von vier Ankömmlingen seien in arbeitsfähigem Alter, unterstreichen sie. Auch sei damit zu rechnen, dass die zusätzliche Belastung für die staatlichen Haushalte eher kurzfristiger Natur sei und die Ausgaben wie kleine Konjunkturprogramme wirkten. Allerdings sei auch möglich, dass die Reallöhne im Durchschnitt sänken, führen die Brüsseler Ökonomen aus.