Menschen in Not aufzunehmen und ihnen Hilfe zukommen zu lassen sei ein Gebot der Humanität und der christlichen Verantwortung, sagte der Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag. "Wer vor Gewalt, Krieg und Verfolgung über das Mittelmeer flüchtet, braucht einen Zufluchtsort", sagte der leitende Bremer Theologe.
Die ökumenische Friedensdekade der christlichen Kirchen in Deutschland beschäftigt sich vom 8. bis zum 18. November unter dem Titel "Grenzerfahrungen" vor allem mit dem Schicksal von Flüchtlingen. Dabei sei es gut, nicht nur die Folgen der Flüchtlingsbewegung in Europa in den Blick zu nehmen, sondern auch die Ursachen, die zu dieser Flucht geführt hätten, sagte Brahms. Dazu gehörten die globalen Handelsbeziehungen, Waffenlieferungen, der Zusammenbruch staatlicher Gewalt, extreme Armut und Klimaveränderungen.
Es sei Zeit für eine Umkehr von diesen ungerechten Verhältnissen, deren Folgen die westliche Gesellschaft nun spüre, ergänzte der Friedensbeauftragte. Die zentrale Eröffnung der Friedensdekade ist an diesem Sonntag in der evangelischen Stadtkirche von Schwabach bei Nürnberg geplant. Die Dekade wird seit 1980 jeweils vom drittletzten Sonntag des Kirchenjahres an bis zum Buß- und Bettag ausgerichtet.