Das Netzwerk setze sich mit der lutherischen Identität auseinander, engagiere sich gegen Arbeitslosigkeit und kämpfe für Umweltgerechtigkeit. Die Jungen Reformer orientieren sich am Gedanken der "Ecclesia semper reformanda", an der Vision einer Kirche, die sich kontinuierlich reformiert und verändert.
So plane Arek Arkadiusz von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen ein Projekt unter dem Titel "Wer sind wir? Was ist unsere Berufung?" Seine Gruppe befasst sich laut LWB mit Luthers Vorstellung von der Gnade Gottes. Die jungen Menschen aus Polen hätten sich vernetzt mit Reformern in Kolumbien, Madagaskar und Namibia, deren Projekte ebenfalls die lutherische Identität thematisieren.
Initiativen in Nigeria, Peru und Indien
Junge Mitglieder der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria hätten ein Ausbildungsprogramm aufgelegt, das die Jugendarbeitslosigkeit in ihrem Land bekämpfen soll. Bis Ende nächsten Jahres sollen mindestens 50 junge Menschen einen sicheren Arbeitsplatz finden. Das Projekt soll mit Jungen Reformern aus Guatemala und Simbabwe zusammen gestaltet werden.
Das Projekt von Kelly Cruz will jungen Peruanern Führungskompetenzen für die Übernahme von Leitungsverantwortung in ihrer lutherischen Kirche vermitteln. Sie wird zusammenarbeiten mit Reformern in Liberia, Äthiopien, Tansania, El Salvador und Papua-Neuguinea.
Klimawandel ist Thema eines Projekts, das den ganzheitlichen Ansatz der indischen Evangelisch-Lutherischen Kirche Andhra fördern soll. Das Team kooperiert mit anderen Reformern in Suriname, auf den Philippinen, in Russland, Taiwan und Nicaragua.
Die Projekte des Globalen Netzwerks Junger Reformer gehen auf die internationale "Werkstatt Wittenberg" zurück, die im August in der Lutherstadt stattfand. Die Projekte sollten den Kirchen auch helfen, das gemeinsame Thema des 500. Reformationsjubiläums und der zwölften LWB-Vollversammlung, die beide 2017 stattfinden, "Befreit durch Gottes Gnade", für sich zu erschließen.
Mit dem Reformationsjubiläum feiern die protestantischen Christen den 500. Jahrestag des legendären Thesenanschlags Martin Luthers (1483-1546) an der Schlosskirche zu Wittenberg. Die Veröffentlichung der 95 Thesen zum Ablasswesen und anderen Themen am 31. Oktober 1517 gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Kirchenreformation.