Genf (epd)Die Flüchtlinge in den Nachbarstaaten Syriens versänken immer tiefer in Armut, sagte eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Dienstag in Genf. Ein Grund dafür sei, dass die UN ihre Hilfen wegen fehlender Spenden zusammenstreichen. Laut Welternährungsprogramm (WFP) müssen Flüchtlinge mit weniger als 50 Cent am Tag für Nahrung und andere Notwendigkeiten auskommen.
Der gemeinsame Aufruf von UN und Hilfsorganisationen für Nothilfe in der Syrienkrise in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr sei bislang erst zu 37 Prozent finanziert. In der Folge habe das WFP wie andere Organisationen auch seine Zuwendungen immer weiter kürzen müssen. In Syrien, wo das WFP Nahrungsmittel für vier Millionen Menschen bereitstellt, seien die Rationen um ein Viertel gestrichen worden. Es werde dringend mehr Geld benötigt, um die Hilfe aufrechterhalten zu können.
Wirtschaft nahezu zusammengebrochen
Die Lage in Syrien habe sich in den vergangenen Monaten weiter verschlechtert, warnte das UNHCR. Die Kämpfe in nahezu allen Regionen hätten zugenommen. Zugleich sei die Wirtschaft nahezu zusammengebrochen. Wenn sich jetzt noch zusätzlich die Lebensbedingungen in den Nachbarstaaten deutlich verschlechterten, seien mehr Menschen als bisher bereit, die gefährliche und kostspielige Flucht nach Europa zu wagen.
Insgesamt hat das UNHCR 4,08 Millionen syrische Flüchtlinge in den Nachbarstaaten registriert. Mehr als 1,9 Millionen davon lebten in der Türkei, 1,1 Millionen im Libanon und über 600.000 in Jordanien. Im Irak lebten knapp 250.000 Flüchtlinge, in Ägypten mehr als 130.000.