Düsseldorf, Köln (epd)"Es muss möglich sein, dass wir auch in Deutschland über Asylanträge innerhalb von einer Woche entscheiden", sagte die CDU-Politikerin der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Die Niederlande erledigten 80 Prozent der Asylanträge binnen einer Woche. Die Schweiz entscheide über Anträge aus sogenannten sicheren Herkunftsstaaten sogar innerhalb von 48 Stunden.
Mehr Flexibilität in der Verwaltung
"Für die Versorgung der Flüchtlinge und die Koordinierung der Asylanträge benötigen wir mehr Flexibilität in der Verwaltung und in den Behörden", sagte Giousouf. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer von Asylanträgen in Deutschland beträgt derzeit mehr als ein halbes Jahr. Angestrebt werden drei Monate.
Die Kosten der Asylverfahren sollten nach Ansicht der FDP künftig komplett vom Bund übernommen werden. Bislang sind dafür Länder und Kommunen zuständig. "Solange die Länder und Kommunen zahlen müssen, hat der Bundesinnenminister keinen Anreiz, die Verfahren zu beschleunigen", sagte FDP-Chef Christian Lindner dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitagsausgabe). Die Asylpolitik sei eine gesamtstaatliche Aufgabe, "also soll der Bund auch die Kosten tragen".
Sichere Herkunftsländer definieren
Lindner plädierte auch dafür, Asylanträge von Flüchtlingen aus Syrien, Eritrea und dem Irak pauschal anzuerkennen. Bereits jetzt werde 99,5 Prozent der Anträge aus diesen Ländern stattgegeben. "Da sollte die Einzelfallprüfung entfallen und nach einer Sicherheitsüberprüfung und Identitätsfeststellung direkt der Stempel drauf: fertig", sagte der FDP-Vorsitzende. Zugleich sollten Albanien, das Kosovo und Montenegro zu sicheren Herkunftsländern erklärt werden, weil Asylbewerber von dort kaum Chancen auf eine Anerkennung hätten.