München (epd)"Die Lage hat sich in den vergangenen Wochen zugespitzt", sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, dem Nachrichtenmagazin "Focus". Mehr als 200 Straftaten gegen Flüchtlingsheime allein im ersten Halbjahr zeigten, wie sehr sich die fremdenfeindliche Stimmung in Teilen der Bevölkerung aufgeheizt habe, sagte Maaßen.
Drohungen gegen Asylsuchende
Gebäude, in denen Asylbewerber untergebracht werden sollten, wurden in den vergangenen Monaten bundesweit immer wieder Ziel fremdenfeindlicher Angriffe. Im sächsischen Lunzenau bei Chemnitz wurde in der Nacht zum Freitag ein schwerer Brandanschlag auf eine geplante Asylunterkunft verübt - der zweite Angriff auf das noch unbewohnte Gebäude innerhalb weniger Tage.
Maaßen sagte, Rechtsextremisten drohten im Internet, aber auch bei öffentlichen Anlässen unverhohlen mit Übergriffen auf Asylsuchende. "Der Schritt vom Maulheldentum zu realen Gewaltaktionen ist klein", warnte der Verfassungsschutzpräsident. Die Sicherheitsbehörden würden alles tun, um Anschläge wie vor Jahren in Hoyerswerda, Mölln oder Rostock-Lichtenhagen zu verhindern.