Dresden (epd)Er sei "tief traurig und betrübt über dieses Maß an Ablehnung und sogar Feindseligkeit gegenüber den Menschen, die zu uns kommen", sagte Bohl am Mittwoch in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressdienst (epd). Bohl erinnerte an das "Gebot der Nächstenliebe".
Zeltstädte nur vorübergehende Lösung
Mit Blick auf die Proteste und Gewalttaten fügte er hinzu: "Das ist für Sachsen inzwischen ein ernstes Problem geworden." Für die Flüchtlinge sei das "furchtbar und entwürdigend". Hass und Einschüchterung geschähen "in einer Weise, wie ich mir das vorher gar nicht vorstellen konnte", sagte Bohl. Auch seien Zeltstädte für Asylbewerber nur eine vorübergehende Lösung für den Sommer.
Einwanderung ist nicht Flucht
"Das Asylrecht ist ein sehr hohes Gut", sagte der Bischof. Über die politische Ausgestaltung des Asylrechts müsse jedoch "mit Ruhe und mit Nüchternheit diskutiert werden können". Bohl wies darauf hin, dass es viele Bewerber gebe, auf die das Asylrecht nicht zutrifft, vor allem Menschen aus den Balkanländern. Es müsse deutlich unterschieden werden, wo es politische Verfolgung gebe, wie etwa in Syrien, und wo nicht: "Einwanderung ist etwas anderes als Flucht."