Bangkok (epd)Der malaysische Regierungschef Najib Razak ordnete am Donnerstag Rettungsmaßnahmen an. Auf seiner Facebook-Seite erklärte er, er habe Marineeinheiten und Küstenwache angewiesen, nach Booten mit Rohingya-Flüchtlingen zu suchen. Auch Indonesien kündigte laut Medienberichten an, es werde aktiv nach Flüchtlingen auf dem Meer Ausschau halten.
Bedingungen gestellt
Am Tag zuvor hatten Malaysias Außenminister Anifah Aman und seine indonesische Amtskollegin Retno Marsudi nach einem Krisentreffen zugesagt, Tausenden von Bootsflüchtlingen vorübergehend Zuflucht zu gewähren. Dabei hatten die Länder aber zunächst noch deutlich gemacht, dass die Küstenwachen nicht nach den Flüchtlingen suchen würden.
Zugleich haben Malaysia und Indonesien Bedingungen gestellt: Demnach sollen die Flüchtlinge nur aufgenommen werden, wenn die internationale Gemeinschaft dabei hilft, die Menschen innerhalb eines Jahres zurückzuführen oder an anderen Orten anzusiedeln.
Angehörige der Rohingya-Volksgruppe
Die meisten Flüchtlinge sind Angehörige der muslimischen Rohingya-Volksgruppe aus Myanmar. Die Rohingya sind dort nicht als ethnische Minderheit anerkannt und Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt. Nach Angaben von Menschenrechtlern sind allein in den ersten drei Monaten des Jahres fast 30.000 Menschen mit Booten aus Myanmar geflohen. Viele andere Hilfesuchende kommen auch aus Bangladesch.
Für den 29. Mai ist in Thailand ein internationaler Flüchtlingsgipfel geplant. Myanmars Regierung hatte zunächst mit einem Boykott gedroht, dann aber doch Bereitschaft zur Teilnahme signalisiert.