Zugleich warnte der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, vor überhöhten Erwartungen an das Abschlussdokument der Synode, die rein beratenden Charakter hat.
Das Dokument ist Samstag den 270 Synodenvätern vorgelegt worden, am späten Nachmittag sollen die 270 Synodenväter über jeden einzelnen der 94 Abschnitte abstimmen. Am Abend soll es auf Anordnung des Papstes voraussichtlich unmittelbar nach dem Ende der Abstimmungen veröffentlicht werden.
Geschiedene bei Kommunion?
Erzbischof Schönborn sagte, das Papier enthalte keine eindeutigen Antworten auf die Frage nach der Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion. Vielmehr lege es Kriterien für die erforderliche Beurteilung der Einzelfälle dar, sagte er. Auch zum Umgang mit Homosexualität gebe es keine eindeutigen Antworten. Schönborn begründete dies mit großen kulturellen und politischen Unterschieden in den einzelnen Ländern, aus denen die Bischöfe stammen.
Die Botschaft der Synode sei ein "großes Ja zur Familie", betonte Schönborn. Familie sei dort gegeben, wo ein Mann und eine Frau treu zusammen lebten und offen für neues Leben seien. Dies schließt nachden Wortenn des Wiener Erzbischofs die Patchworkfamilien ausdrücklich ein.
Schönborn verwies in diesem Zusammenhang auf den verstorbenen Mitherausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", Frank Schirrmacher. Dieser habe auch als Atheist fernab jeder Religion die Familie in seinem Buch "Minimum" als sicherstes Netz für die Menschen der heutigen Zeit bezeichnet.
Seit dem 4. Oktober haben 270 Synodenväter sowie weitere Theologen und einige Laien aus aller Welt über das katholische Verständnis von Ehe, Familie und Sexualität diskutiert. Konflikte hatte es vor allem um die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion und den Umgang mit Homosexuellen gegeben.