Save the Children spricht sich gegen Grenzschließungen und Transitzonen aus. "Menschen, die aus Krieg, Hunger, Elend, Perspektivlosigkeit und aus Angst um das Leben ihrer Kinder fliehen, werden sich von kurzsichtigen Maßnahmen wie Grenzzäunen und Transitzonen nicht abschrecken lassen", sagte Bidjan Nashat, Programmdirektor bei Save the Children Deutschland. Laut der Europäischen Menschenrechtskonvention und der UN-Kinderrechtskonvention stehe den Menschen Schutz zu. Vor allem die Kinder würden unter dem Chaos auf der Balkanroute leiden. Zu Sloweniens Plan, Militär zur Abwehr von Flüchtlingen einzusetzen, sagte der Programmdirektor: "Das ist ein menschenverachtendes Mittel und ein Armutszeugnis der europäischen Politik."
Save the Children arbeitet unter anderem an der griechisch-mazedonischen Grenze, die täglich von 5000 bis 8000 Menschen zu Fuß überquert werde. 20 Prozent der Flüchtlinge seien Kinder. Einen Teil der Lösung für die Flüchtlingsprobleme sieht die Organisation in legalen Zuwanderungswegen nach Europa. Save the Children fordert die EU- Mitgliedsstaaten auf, ein System für die Neuansiedlung von schutzbedürftigen Flüchtlingen in Europa zu beschließen und ihre Aufnahme- und Versorgungskapazitäten aufzustocken. Dabei müsse Kinderschutz dringend in den Vordergrund rücken. Das beinhalte auch, kindergerechte Standards bei der Unterbringung sowie die einen angemessenen Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung.