Dresden (epd)Es sei nicht richtig, "dass wir zwar ein detailliertes Lagebild über die beschämenden Angriffe deutscher Staatsbürger auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte haben, aber nicht antworten können auf die berechtigten Fragen der Bürger, ob es eine erhöhte Kriminalität durch oder von Flüchtlingen gibt", sagte der CDU-Politiker der in Dresden erscheinenden "Sächsischen Zeitung" (Mittwochsausgabe). Die Erhebung soll innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen erfolgen.
Ein solches Lagebild könne auch ein "wichtiger Beitrag" sein, um Vorurteile zu bekämpfen. Bislang gebe es Erkenntnisse, dass es "partiell Probleme", vielfach aber auch überhaupt keine Schwierigkeiten gebe, sagte de Maizière. "Ein erster Eindruck: Da, wo viele Flüchtlinge aus Syrien sind, gibt es nach vorliegenden Informationen nach keine erhöhe Kriminalität." Anders sehe dies dort aus, wo viele alleinstehende junge Männer aus bestimmten afrikanischen Staaten lebten.
"Unglaublich viele Gerüchte"
"Selbstverständlich mag auch die Enge in den Einrichtungen zu Frust und im Ergebnis zu Kriminalität beitragen", sagte de Maizière und fügte hinzu: "Eine Entschuldigung ist das dennoch nicht." Allerdings, betonte der Bundesinnenminister, gebe es auch "unglaublich viele Gerüchte" über die Kriminalität von Flüchtlingen, "von denen die meisten nicht stimmen".