Mit rund vier Millionen Euro sei in dem historischen Gebäude ein modernes Museum entstanden, das mehr Raum für Exponate biete und weitgehend barrierefrei besucht werden könne, sagte Kurator Jochen Birkenmeier am Freitag bei einer Vorbesichtigung. Mit der Neugestaltung bereite sich das Lutherhaus auf den erwarteten Besucheransturm zum 500. Reformationsjubiläum 2017 mit bis zu 100.000 Gästen vor.
Die neue Dauerausstellung "Luther und die Bibel" gibt einen Überblick über Bibelübersetzungen vor und nach Martin Luther (1483-1546) und beschreibt ihre Bedeutung für Sprache, Literatur und Musik. Weitere Themen in dem reformationsgeschichtlichen Museum sind Luther und Eisenach, die Geschichte des Lutherhauses, die Verbreitung der Lutherbibel und das antisemitische "Entjudungsinstitut" der regimenahen "Deutschen Christen" in der NS-Zeit.
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Zu den hochrangigen und zum Teil neuen Exponaten gehören zwei Cranach-Gemälde, wertvolle Bibeln, mittelalterliche Schnitzplastik sowie das Kirchenbuch mit dem Taufeintrag Johann Sebastian Bachs von 1685. Im Festgottesdienst zur Eröffnung predigt in der benachbarten Georgenkirche die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann. Grußworte sind angekündigt unter anderem von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und dem Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm.
Das Gebäude aus dem 14. Jahrhundert gilt als einer der wichtigsten touristischen Anziehungspunkte in Eisenach und gehört zu den ältesten Fachwerkbauten in Thüringen. Der Überlieferung nach wohnte Luther dort während seiner Schulzeit als Lateinschüler von 1498 bis 1501. Das Haus wurde 1956 zum Museum in kirchlicher Trägerschaft, seit 2013 ist die Stiftung Lutherhaus Eisenach verantwortlich. Den Vorsitz des Stiftungskuratoriums hat Bischöfin Junkermann.