Leipzig, Dresden, Chemnitz (epd)Nach einer Umfrage sächsischer Zeitungen sagen mehr als drei Viertel der Deutschen (76 Prozent), dass die fremdenfeindlichen Kundgebungen und Ausschreitungen dem Ansehen Sachsens geschadet haben. Auch eine große Mehrheit der Befragten im Freistaat (70 Prozent) sieht einen herben Imageverlust für das Bundesland.
1351 Erwachsenen befragt
Die Umfrage hatten die drei großen sächsischen Tageszeitungen "Leipziger Volkszeitung", "Freie Presse" (Chemnitz) und "Sächsische Zeitung" (Dresden) in Auftrag gegeben. Das Leipziger Institut Uniqma befragte dafür Mitte September bundesweit 1.351 repräsentativ ausgewählte Erwachsene, darunter 514 aus Sachsen.
Danach sieht in Sachsen immerhin jeder Fünfte (20 Prozent) keinen Ansehensverlust für den Freistaat durch die Aktionen gegen Flüchtlinge. Bundesweit teilen 14 Prozent diese Auffassung. Etwa jeder zehnte Befragte antwortete mit "weiß nicht".
Bei der Frage, ob in Sachsen die Ausländerfeindlichkeit stärker ausgeprägt ist als in anderen Bundesländern, gehen die Meinungen weit auseinander. In Sachsen selbst sehen das nur 29 Prozent so. Deutschlandweit ist jedoch eine Mehrheit von 54 Prozent (ohne sächsische Befragte) der Überzeugung, dass im Freistaat die Fremdenfeindlichkeit vorherrschender ist als im übrigen Bundesgebiet. In den alten Bundesländern sagen dies 57 Prozent, in den ostdeutschen Ländern (außer Sachsen) 31 Prozent.