München (epd)Schon jetzt schade der Umgang mit der Flüchtlingskrise der EU in der Außenpolitik, sagte Federica Mogherini der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe). Die inneren Teilungen würden weltweit wahrgenommen. "Das schwächt unsere Glaubwürdigkeit nach außen sehr", sagte die EU-Außenbeauftragte. Die EU werde "erheblich an Einfluss verlieren, wenn wir es nicht schaffen, uns gemeinsam unserer Verantwortung zu stellen."
"Wir müssen glaubwürdig sein und innerhalb unserer Grenzen tun, was wir außerhalb unserer Grenzen fordern", mahnte Mogherini. Zugleich warnte sie vor zu hohen Erwartungen an die Europäische Union. "Erst reden wir über die angebliche Ohnmacht der EU, dann wieder sieht es aus, als solle sie alle Flüchtlingsströme weltweit organisieren. Die EU muss ihren Teil leisten, aber sie kann nicht alles tun", betonte sie.
Außenpolitik im Fokus
Die Staats- und Regierungschefs der EU wollten am Mittwochabend in Brüssel zusammenkommen, um über die Flüchtlingskrise an Europas Grenzen zu beraten. Wie aus Regierungskreisen in Berlin verlautete, soll es dabei hauptsächlich um außenpolitische Aspekte der Krise gehen.
Die EU-Innenminister hatten sich am Dienstag nach langem Ringen auf die Umverteilung von 120.000 Flüchtlingen aus Italien und Griechenland verständigt. Deutschland wird aus dem Kontingent etwas mehr als 30.000 Personen aufnehmen. Das entspricht einer Quote von 26 Prozent.