Die Stiftung sei eine "beherzte Kämpferin gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus", sagte der baden-württembergische Landtagspräsident Wilfried Klenk (CDU). Die erstmals verliehene, undotierte Auszeichnung wird vom Landtag und der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs vergeben. Sie würdigt Engagement gegen Minderheitenfeindlichkeit und Vorurteile in Wissenschaft und Publizistik.
Die Amadeu Antonio Stiftung hat nach eigenen Angaben mehr als 800 lokale Initiativen und Projekte auf den Gebieten demokratische Jugendkultur, Schule und Opferhilfe sowie kommunale Netzwerke unterstützt. Benannt ist sie nach dem Afrikaner Amadeu Antonio, der Ende 1990 in Eberswalde von Neonazis getötet wurde. Landtagspräsident Klenk betonte, dass im Blick auf die aktuelle Situation der Flüchtlinge alle Bürger gefordert seien, jeglicher Menschenfeindlichkeit zu wehren.
Der Namensgeber der Auszeichnung, Joseph Ben Issachar Süßkind Oppenheimer, wurde 1738 Opfer eines judenfeindlichen Justizmords in Stuttgart. Vorausgegangen war ein Schauprozess, in dessen Verlauf es zu zahlreichen Rechtsbrüchen kam. Seine Geschichte wurde von den Nationalsozialisten mit dem Propagandafilm "Jud Süß" antisemitisch instrumentalisiert.