Berlin (epd)"Minderjährige Flüchtlinge sind physisch und psychisch extrem belastet", sagte Diakonievorstand Maria Loheide am Freitag in Berlin. Für Mädchen potenzierten sich traumatische Erlebnisse und Gewalterfahrungen, nicht selten schon vor der Flucht.
Mädchen nicht abschotten
"Diese Mädchen brauchen dringend spezialisierte Hilfe und Begleitung durch geschulte weibliche Fachkräfte", betonte Loheide. Nach Schätzungen des "Bundesfachverbands unbegleitete minderjährige Flüchtlinge" leben derzeit 11.000 geflüchtete Mädchen und Jungen in Deutschland.
Aber auch Mädchen, die mit ihren Familien nach Deutschland kommen, bräuchten besondere Aufmerksamkeit. Sie dürften nicht von ihren Familien abgeschottet werden, sondern müssten schnell Angebote zur Integration erhalten. "Sie benötigen kultursensible Beratung und Begleitung, Freizeitangebote und Sprachkurse durch weibliche Fachkräfte", erläuterte Loheide.
Die Diakonie setzt sich dafür ein, dass die Bedürfnisse von Mädchen und jungen Frauen in der Flüchtlingsarbeit besonders berücksichtigt werden. Eine getrennte Unterbringung für alleinstehende Frauen und ihre Kinder sowie spezielle Wohngruppen für unbegleitete Mädchen seien dazu ein wichtiger Schritt.