Berlin (epd)Wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin bestätigte, leitet Weise die gemeinsame Arbeitsgruppe der Bundesagentur und des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, die für schnellere Asylverfahren sorgen soll. Dies sei vor acht Tagen in einem Gespräch zwischen dem Bundeskanzleramt, Weise und dem inzwischen zurückgetretenen Präsidenten des Bundesamts, Manfred Schmidt, vereinbart worden.
Der Arbeitsstab soll Ideen entwickeln, wie die Bearbeitung der Asylanträge beschleunigt und mit Personal der Bundesagentur beim Bundesamt ausgeholfen werden kann. Die beiden Ämter arbeiteten auch bisher schon eng zusammen, sagte Seibert. Die Arbeitsgruppe sei "in völliger Übereinstimmung beider Häuser" beschlossen worden. Bei dem geplanten Bund-Länder-Flüchtlingsgipfel am Donnerstag will Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) einen Bericht aus dem Arbeitsstab präsentieren, teilte das Bundesinnenministerium mit.
1.000 neue Mitarbeiter
Der bisherige Präsident des Bundesamts, Manfred Schmidt, hatte am Donnerstag seinen Posten aufgegeben und dafür persönliche Gründe genannt. Schmidts Rücktritt wird aber als Reaktion auf die wachsende Kritik an der Arbeit seiner Behörde gewertet. Gegenwärtig dauern die Asylverfahren im Durchschnitt sechs bis sieben Monate, einzelne deutlich länger. Das Bundesamt schiebt einen Stau von mehr als 250.000 Anträgen vor sich her. Die Koalition in Berlin strebt eine Verfahrensdauer von drei Monaten an.
Eine Sprecherin der Bundesagentur sagte dem Evangelischen Pressedienst, derzeit unterstütze die Bundesagentur das ebenfalls in Nürnberg ansässige Bundesamt vor allem bei der Personalauswahl und dem Ausbau der IT. Im Bundesamt werden wegen der weiter steigenden Flüchtlingszahlen 1.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Die Arbeitsgruppe unter Weises Leitung tagt seit diesem Montag. Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr mit mindestens 800.000 Flüchtlingen.