Brüssel, Bratislava (epd)Es werde nach deutschem Vorbild Kontrollen an der Grenze zu Ungarn geben, sagte die österreichische Innenministerin Johanna Mikl-Leitner am Montag in Brüssel. Das Innenministerium in Bratislava kündigte an, dass künftig die Grenzen zu Österreich und Ungarn überwacht würden. Die slowakische Grenzpolizei werde um 220 Einsatzkräfte aufgestockt, hieß es.
Europäisches Lösungskonzept
Die Regierung Polens teilte in Warschau mit, dass das Land Grenzkontrollen beschließen werde, sollte die Sicherheitslage dies erfordern. In Brüssel wollten die Innenminister der 28 EU-Länder am Montagnachmittag über gesamteuropäische Lösungsansätze für die Flüchtlingskrise diskutieren, insbesondere eine gleichmäßigere Verteilung der Flüchtlinge. Die Entscheidung Deutschlands über eine stärkere Überwachung der Grenzen vom Sonntag habe sie nicht überrascht, sagte Mikl-Leitner: "Es war allen klar, dass das so nicht weitergehen kann."
Mikl-Leitner deutete auch an, dass die Entscheidung über Grenzkontrollen auch den Druck auf andere EU-Länder erhöhen solle, zu einem europäischen Lösungskonzept zu gelangen. "Es ist einfach ein Signal, dass es eine große gemeinsame europäische Antwort gibt", sagte sie. Es brauche rasche Antworten, da kein Staat alleine die Migrationsströme bewerkstelligen könne.