Erwartet hatten die Behörden bis zu 10.000 Asylsuchende. Zwischen 0 und 7 Uhr seien es nochmals 1.650 Asylsuchende gewesen. Die Sprecherin der Regierung von Oberbayern, Simone Hilgers, sagte, die "Balkan-Route ist nach wie vor so frequentiert wie nie zuvor". Die Behörden erwarten bis zu 20.000 neu ankommende Flüchtlinge in München nur an diesem Wochenende.
Freitagnachmittag um 15 Uhr hatte die Zahl der neu angekommenen Flüchtlinge noch bei 3.200 Personen gelegen. "Morgens ist seit einigen Tagen immer ruhiger, abends steigen die Zahlen dann immens", sagte der Bundespolizei-Sprecher. Insgesamt habe man in den vergangenen Tagen eher eine rückläufige Tendenz bei den Zugangszahlen bemerkt, erläuterte er. Eine Prognose, wie viele Menschen am Wochenende in München ankommen, könne man nicht abgeben. Die Behörden wüssten immer erst rund vier Stunden im Voraus, wie viele Flüchtlinge auf dem Weg seien - also sobald die Züge in Wien oder Salzburg losfahren.
Derzeit stehen Hilgers zufolge 5.200 Notquartierplätze in der bayerischen Landeshauptstadt zur Verfügung: "Das sind Plätze, die für maximal eine Nacht ausgelegt sind - länger darf dort keiner bleiben." Weil diese Kapazitäten vermutlich aber noch immer zu gering sind, baue man diese kontinuierlich weiter aus. Gleichzeitig würden die Flüchtlinge "mit Hochdruck auf ganz Bayern und auf andere Bundesländer verteilt", damit die Notkapazitäten den wieder neu ankommenden Asylsuchenden zur Verfügung gestellt werden können. Unterdessen reagierte der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) verärgert über die Weigerung anderer Großstädte, sich ebenfalls als Verteilzentrum für die über die Balkan-Route ankommenden Flüchtlinge anzubieten. Die Bahn hatte erklärt, Sonderzüge mit Flüchtlingen überall hinleiten zu können.
Seit vergangenen Samstag sind insgesamt über 43.000 Flüchtlinge am Hauptbahnhof angekommen - mehr als der Freistaat Bayern im ganzen Jahr 2014 aufgenommen hat.