Die sogenannte Faire Woche unter dem Motto "Fairer Handel schafft Transparenz" wurde am Freitag von Entwicklungsstaatssekretär Thomas Silberhorn (CSU) in Berlin-Kreuzberg eröffnet. An der größten Aktionswoche des fairen Handels in Deutschland beteiligen sich bis zum 25. September Weltläden, Supermärkte, Schulen, Gastronomen, Kirchen- und Umweltgruppen, Städte und Privatpersonen.
Die Aktionswoche findet in diesem Jahr bereits zum 14. Mal statt. Veranstaltet wird sie vom Forum Fairer Handel in Kooperation mit dem Weltladen-Dachverband und dem Verein TransFair, der in Deutschland das Siegel für fair gehandelte Waren vergibt. Ziel ist vor allem, auf mangelnde Transparenz in konventionellen Wertschöpfungsketten aufmerksam zu machen und den fairen Handel als Alternativmodell darzustellen. Geplant sind bundesweit unter anderem Frühstücke, Flashmobs, Verkostungen, Kochshows und Infoabende.
Viele Lieferketten seien heutzutage so verzweigt, dass Verbraucher nicht mehr erkennen könnten, ob etwa Kleidung oder Kaffee unter fairen Bedingungen für die Produzenten hergestellt wurden, sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) als Schirmherr der Fairen Woche. "Hier brauchen wir Transparenz und der Faire Handel macht vor, wie das gehen kann", fügte er hinzu.
Im fairen Handel erhalten die Erzeuger in Entwicklungsländern stabile Preise, die ihre Existenz sichern, und langfristige Abnahmeverträge. Weltweit gaben die Verbraucher im Geschäftsjahr 2014 insgesamt 5,9 Milliarden Euro für Produkte mit Fairtrade-Siegel aus. Das sind zehn Prozent mehr als im Jahr davor. In Deutschland stieg der Absatz gar um 27 Prozent auf knapp 830 Millionen Euro.